Automobilslalom – Einzelzeitfahren für Pylonenartisten
Der Slalomsport ist eine der günstigsten Motorsportdisziplinen – und damit ideal für Einsteiger. Dabei gilt es sein Fahrzeug auf einem durch Pylone abgesteckten Parcours am Limit zu bewegen, ohne dabei eines der Hindernisse umzustoßen. Nur Piloten, die den passenden Rhythmus finden und das richtige Gefühl für ihr Fahrzeug und die Geschwindigkeit haben, schaffen es schnell und vor allem fehlerfrei ins Ziel. Ein unaufmerksamer Moment kann den Fahrer schon einen Platz in den vorderen Rängen kosten.
Die Teilnehmer treten einzeln an und starten „fliegend“ in den Parcours. Wer eine Pylone verschiebt oder umwirft, wird mit einer Zeitstrafe belegt. Den Piloten steht ein Trainingsdurchgang zur Verfügung, danach durchfahren sie zwei bis drei Wertungsläufe.
Die Strecken sind zwischen 1.000 und 5.000 Metern lang, wobei einzelne Pylonen zu umwedeln und Gassen zu durchfahren sind. Neben dem reinen Slalom um die Hütchen müssen auch halbe und ganze Wendungen fehlerfrei absolviert werden.
Der Automobilslalom gehört zum Breitensportangebot des DMSB und ermöglicht damit Motorsport zum kleinen Preis. Das liegt auch an den einfachen Ansprüchen an den Austragungsort: Egal, ob im Fahrerlager des Hockenheimrings oder auf einem ausgedienten Flughafenareal – eine ausreichend große Beton- oder Asphaltfläche reichen aus, um einen packenden Motorsport zu bieten.
Im Verantwortungsbereich des DMSB werden vor allem die beiden Top-Championate des deutschen Slalomsports ausgetragen: die Deutsche Automobilslalom-Meisterschaft (Slalom-DM) und die Deutsche Rennslalom-Meisterschaft (DRSM).
Automobil-Slalom
ist die Motorsport-Variante des Slalom und wird auf befestigter, ebener Fahrbahn (Asphalt, Beton o. Ä.) ausgetragen. Er zählt zum Breitensport, das heißt, er ist auch für Privatleute finanzierbar und erfreut sich deshalb großer Beliebtheit. In einem Einzelzeitfahren soll der Teilnehmer eine durch Pylonen und Markierungen gekennzeichnete Strecke so schnell wie möglich zurücklegen. Das Umstoßen der „Hütchen“ wird durch Addition von Strafzeiten im Sekundenbereich geahndet und erschwert somit das Erreichen einer vorderen Position. Präzision und ein sauberer Fahrstil sind somit wichtiger als reine Geschwindigkeit.
Der Start erfolgt stehend mit laufendem Motor, das Ziel wird „fliegend“ durchfahren (selten wörtlich genommen).
Die gestellten Aufgaben können sein:
- einzelne Markierung
- Torfolge nach links oder rechts versetzt
- Pylonengasse bzw. Spurengasse
- Folge von Markierungen in einer Linie (Schweizer Slalom)
- halbe Wende
- ganze Wende
Die Torbreite soll zwischen 2,50 und 3,50 m liegen.
Das Verschieben oder Umwerfen von Pylonen wird mit Zeitstrafen belegt, im Allgemeinen drei Sekunden pro Fehler. Das Auslassen von einzelnen Aufgaben kann mit 15 Strafsekunden belegt werden oder zum Wertungsausschluss führen. Jedem Teilnehmer stehen ein Trainings- und zwei oder drei Wertungsläufe zur Verfügung. Deren Zeiten werden addiert, zuzüglich etwaiger Strafpunkte. So führt auch nur ein einziger Fehler – sprich 3 Strafsekunden – im Wertungslauf fast immer zu einem deutlichen Rangverlust.
Der Slalomsport in Deutschland findet, je nach Streckenlänge, auf der Basis unterschiedlicher Reglements statt und ist lizenzpflichtig (DMSB-Slaloms) bzw. lizenzfrei (Clubslaloms). Teilnehmen kann also im Endeffekt jedermann, der über einen Führerschein verfügt, Jugendliche ab 16 Jahren mit DMSB-Lizenz benötigen nicht einmal die Fahrerlaubnis für PKW.
Der DMSB regelt Slaloms über 1.000 m bis maximal 5.000 m pro Wertungslauf
und Verbände wie Motorsport-Landesfachverbände oder Regionalclubs des ADAC erstellten Reglements für Clubslaloms bis 1000 m (bis Ende 2009 – 800 m).